Trainingscamp in Chamonix 2018

Brevent – keine Gnade für die Wade!

Als Eingehtour haben Markus und ich uns den Brevent ausgesucht. Der Aufstieg unter der Gondel, steil – heiss – direkt!

Ab der Mittelstation müssen wir uns mit weniger Steigung zufrieden geben ;-), das Wetter veränderte sich sehr schnell. Oben angekommen finden wir letzte Schneereste und Nebel vor. Markus und ich halten uns nicht lange auf, ohne Pause geht es wieder ab nach unten. Die gignatische Sicht auf den Mont Blanc war heute eher in schwarz – weiss gehalten. Ab der Mittelstation hat es dann zu schütten angefangen, wir waren gut drauf, liefen zügig zurück ins Tal und kamen noch rechtzeitig zum Mittagessen wieder unten an :-).


Plan de l´Aiguille– täglich grüßt das Murmeltier

Als Vorbereitung für den Tor de Geants im September, einem Rennen mit 330 Kilometer, 24000Höhenmeter, vorbei an den höchsten Bergen der Alpen, Mont Blanc, Monte-Rosa-Massiv, Matterhorn und Gran Paradiso wollte Markus nochmal eine längere Trainingseinheit machen.

Damit es auch für unseren Kopf eine kleine Herausforderung war, entschieden wir uns dafür, das gesamte Training ausschließlich auf der gleichen Strecke hoch zur Plan de l´Aiguille zu machen. Markus setzte sich als Ziel diese 11 Mal zu laufen und ich begleitete ihn dabei 6 Mal.

Unsere „Verpflegungsstation“ war das Refuge Plan de l´Aiguille, dort genossen wir bei Sonnenaufgang, Sonnenuntergang und schönstem Wetter die gingantische Aussicht auf den Mont Blanc und bei Nebel, Schneeregen und Sturm eine leckere Tarte de Myrtille.

Eiger Ultratrail 2018

Blitz, Donner und Humor an der Eiger Nordwand

Nachts aufstehen hieß es bei meinem 10. Ultratrail, dem  Eiger Ultratrail in Grindelwald in der Schweiz. Der Start zum 101km langen Trail mit 6700 Höhenmetern war für uns um 4h früh. In der Nacht kurz nach dem Start war es noch angenehm warm, später zogen nach dem Sonnenaufgang immer wieder dunkle Regenwolken vorbei und es war ein Wechsel zwischen Sonne und Regen. Die erste Hälfte ging über die große Scheidegg, First und Faulhorn und ich konnte immer wieder den Panoramablick auf den Eiger und die Eigernordwand genießen. Erst am späten Vormittag waren die Wolken komplett verschwunden und es wurde richtig heiß.
Nach über 60km Strecke beim Aufstieg von Wengen zum Männlichen begann es zu donnern. Ich hab Gas gegeben, um die nächste Verpflegungsstation auf dem Männlichen möglichst schnell zu erreichen. Das Gewitter wurde immer schlimmer und nach ca. drei Viertel des Anstiegs kamen mir 5 Läufer und ein Mann von der Bergwacht von oben entgegen und sagten ich muss umkehren. Damit hatte ich nicht gerechnet, ich dachte nach oben komm ich schneller aus der Nummer raus. Das Rennen ist unterbrochen, weitergehen durch die Lawinenverbauung aus Metall wäre zu gefährlich. Also müssen wir den ganzen Weg wieder zurück nach Wengen absteigen. Mittlerweile schüttet es in Strömen. Dort völlig durchnässt angekommen ging es für mich und ca. 150 weitere Läufer erstmal in das Treppenhaus des Sportzentrums in Wengen. Es war nicht klar, ob es überhaupt nochmal weitergeht oder das Rennen komplett abgebrochen wird. Eine herausfordernde Situation für alle. Eine kleine nette Pause konnte schnell zur mentalen Herausforderung werden! 14h habe ich bereits in den Knochen und dann der abrupte Rückwärtsgang. Jetzt war Flexibilität und Humor gefragt. Ein kleiner Sitzplatz unter der Kellertreppe war noch frei, ich ziehe meine letzten trockenen Ersatzkleider an und trockne den Rest notdürftig. Per Telefon tausche ich mich mit Petra Weber meiner Partnerin und Mentalcoach aus, sie ist oben auf dem Männlichen im Gewitter, checkt die Lage und versucht mich  mit Informationen über das Wetter oben am Berg und den weiteren Rennverlauf zu versorgen. Nach über einer Stunde Wartezeit endlich eine Nachricht: Das Rennen wird fortgesetzt! Die Art und Weise war aber etwas ungewöhnlich, nämlich per Seilbahn. Gefreut hat sich darüber nicht wirklich jemand. Also wieder hinaus in den strömenden Regen und für mittlerweile 200 Läufer ab in die Seilbahn. Oben auf dem Männlichen sollte es dann um 20h einen Neustart geben, um auf verkürzter Strecke über die kleine Scheidegg zurück nach Grindelwald ins Ziel zu gelangen. Ein Teil der Strecke wurde wegen Sturm und zu gefährlichen Bedingungen geschlossen. Einige Läufer waren an der Grenze ihrer Motivation und Ausdauer. Sie hatten bereits im Sportzentrum den Löffel geschmissen. Auf dem Männlichen auf 2200m Höhe treffe ich dann kurz Petra. Nach der Startaufstellung in der prall gefüllten Gaststube ging es um 20h los zur letzten Etappe. Nach ca. 1 Stunde hat es dann aufgehört zu regnen und ich lief in der Abenddämmerung am Fuße der Eiger Nordwand entlang hinunter nach Grindelwald. Ich habe mich riesig gefreut, dass es trotz der schwierigen und ungewöhnlichen Bedingungen am Ende doch noch möglich war das Rennen laufend im Ziel in Grindelwald zu beenden!

Lavaredo Ultratrail 2018

Grandiose Landschaften in den Dolomiten

Der Start zum Lavaredo Ultratrail war am Freitag Abend um 23h in Cortina
d´Ampezzo. Das Wetter war perfekt. Zu den Klängen von Enio Morricones
„L´estasi dell´oro“ ging es durch die Straßen von Cortina in die Nacht hinein. Die ersten drei An- und Abstiege bis zum Misurina See habe ich in der in der Nacht mit Stirnlampe bewältigt. Petra Weber mein Coach, die auch die ganze Nacht unterwegs war, um mich zu begleiten habe ich nach 33km zum ersten Mal getroffen.
Mein persönlicher Höhepunkt des Lavaredo Ultratrails begann am frühen Morgen bei Sonnenaufgang mit dem Aufstieg vom Misurina See zur Auronzo Hütte am Fuß der Drei Zinnen. Mit dem Erwachen der Natur hatte sich auch mein Sichtradius vom Kreis der Stirnlampe auf Vollbild erweitert. Ich war wach, frisch und motiviert. Am Lac de Atorno waren die Drei Zinnen für mich zum ersten Mal zu sehen und die umliegenden Berge, die in der Morgensonne lagen, spiegelten sich im See. Mit den drei Zinnen vor Augen ging es hinauf zur Auronzo Hütte auf 2320m Höhe. Der Weg von dort vorbei an der Cappella Alpini, dem Rifugio Lavaredo und über den Paternsattel zur bekannten Nordansicht der Drei Zinnen war ein Genuß und hat mir sehr viel Freude bereitet. Ein einmaliges Erlebnis in dieser Arena von Felsbergen unterwegs zu sein.
Nach einer längeren Pause in der Verpflegungsstation nach 66km mit Nudelsuppe und ein paar Späßchen mit Petra lief ich über die Malga Stua ins Val de Travenzanes. Eine traumhafte Naturlandschaft mit ständig wechselndem Charakter, enge tiefe Schluchten, breites offenes Tal, saftige Almwiesen und hochalpines Gelände. Ich habe die Gelegenheit bei der Durchquerung des Baches für eine kurze Erfrischung mit kaltem Wasser genutzt.
Auf dem Weg zum Rifigio Averau und von dort zum Passo Giau aus konnte ich kurz vor Sonnenuntergang noch einmal das ganze Panorama der Dolomiten genießen, bevor mich die Nacht ein zweites Mal verschluckte ;-). Mit den Zimes de Fanes, der Tofana und der Cristallo Gruppe auf der einen und auf der anderen Seite die Civetta, Monte Pelmo, Marmolada und die Sella Gruppe.
Auf den letzten 10 km Abstieg durch den Wald, kam mir eine Stirnlampe entgegen, es war Petra. Zusammen erreichten wir kurz nach 3h in der Nacht das Ziel in Cortina. 120 km, 5800 Höhenmeter und ein einmaligen Erlebnis lagen hinter mir!
Der Lavaredo Ultratrail war für mich ein super Einstieg in die Saison 2018. Eine landschaftlich sensationelle Strecke, die immer wieder mit wunderschönen Ausblicken fasziniert.

Ultratrail du Mont Blanc 2017

Mit mentaler Stärke Träume verwirklichen

Der Ultratrail du Mont Blanc ist legendär. In der diesjährigen 15. Auflage des UTMB traten 2537 Teilnehmer an, das gesamte Mont Blanc Massiv am Stück und innerhalb eines Zeitlimits von 46h30min zu umrunden. Die Tour de Mont Blanc mit 171 km und 10200 Höhenmetern wird normalerweise in 10 Etappen und über ebenso viele Tage gegangen. Für mich ging mit der Teilnahme ein Traum in Erfüllung. Vor zwei Jahren war ich am Mont Blanc und habe die einzigartige Atmosphäre dieses Laufes als Zuschauer erfahren dürfen und in diesem Jahr stand ich selbst an der Startlinie. Ein ergreifender Moment für mich, die Passion des Ortes und des UTMB ist am ganzen Körper spürbar und verbindet alle Teilnehmer und Zuschauer, die diesen Moment erleben. Die Straßen von Chamonix sind von begeisterten Zuschauern gesäumt, die ersten Anstiege nach Les Houches ebenfalls. Von enthusiastischer Anfeuerung und Kuhglocken werden wir Läufer getragen, bevor wir in der Nacht in die Stille und Einsamkeit der Berge kommen. Es sind diese extremen Gegensätze, die den UTMB einzigartig und zu einer großen Herausforderung für den Körper und den Geist machen. Bei einem Lauf, bei dem selbst die Besten nicht sicher sein können, am Ende im Ziel in Chamonix anzukommen geht es darum Grenzen zu verschieben. Für mich heißt das konkret, 50 km länger und 3000 Höhenmeter mehr zu laufen, als ich bisher in einem Rennen gelaufen bin. Das bedeutet dieses Mal auch zwei komplette Nächte und fast zwei komplette Tage am Stück unterwegs zu sein, unterbrochen nur von kurzen Pausen an den Verpflegungsstationen. Der Abend des Starts am Freitag und der Samstag sind geprägt durch sich ständig verändernde Wetterbedingungen. Nieselregen und Nebel ab 2 Stunden nach dem Start, -3 Grad und Schneefall in der Nacht am Col du Bonhomme und dem Col du Seigne, der Grenze nach Italien. Bei Sonnenaufgang war der Mont Blanc von der italienischen Seite kurz zwischen den Wolken zu sehen. Den ganzen Tag Wechsel zwischen Regen, Schnee, Sonne, Nebel und Wind. Höhepunkt der Aufstieg zum Gran Col Feret auf 2500m der Grenze zur Schweiz mit Schneefall, eisigem Wind und Temperaturen von -6 Grad, gefühlt über -10 Grad. Bei fünf Verpflegungsstationen habe ich die Möglichkeit Petra Weber meine „Assistance“ zu treffen. Ich bin sehr dankbar für ihre Unterstützung und ihre Erfahrungen, die sie als Mentalcoach in Bezug auf Wettkampfbetreuung live hat. Auch sie ist zwei Tage und zwei volle Nächte durchgehend im Einsatz. Sie gibt mir die Möglichkeit mich mit ihr auszutauschen und zu beratschlagen um was es im nächsten Streckenabschnitt gehen wird, was das physische und mentale Ziel für diesen Abschnitt sein wird und wie ich es verwirklichen kann. Meine Vision vom Zieleinlauf in Chamonix gibt mir die Kraft und Energie durchzuhalten, widrigsten Bedingungen wie Wind, Regen, Schnee und 20 Stunden Dunkelheit zu trotzen. Sie unterstützt mich mit sämtlichen Hindernissen umzugehen und meine Grenzen zu verschieben. Der letzte Abstieg am Sonntag nach Chamonix hat dann für alle Strapazen entschädigt. Blauer Himmel, strahlender Sonnenschein, ein traumhafter Blick auf den Mont Blanc und das ganze Massiv und gigantische Stimmung beim Zieleinlauf, wo jeder Läufer von den Zuschauern frenetisch gefeiert wurde. Für mich war es ein großer Moment in Chamonix anzukommen und gemeinsam mit Petra die Ziellinie zu überqueren. Ein gigantisches Erlebnis das uns immer in Erinnerung bleiben wird.

Pitz Alpine Glacier Trail 2017

Eis und Hagel

Markus Schroth zusammen am Start mit Lebenspartnerin und Mentalcoach Petra Weber, es war 3.30h in der Nacht, 100km und 6500Höhenmeter waren zu bewältigen. Gleich zu Beginn im Dunklen anspruchsvolles, sehr steiles hochalpines Gelände direkt auf den höchsten Punkt des Rennens, der Mittagskogelscharte auf 3100m Höhe. Volle Konzentration und Aufmerksamkeit im Schein der Stirnlampe, Markus brauchte auch mal Hände und Füße zum Aufstieg. Beim Sonnenaufgang dann der Abstieg zum Pitztaler Gletscher, dort hieß es Schuhspikes an und ab aufs ewige Eis. Dank der Spikes und dem super Grip war es möglich den  Gletscher sogar begab laufend zu überqueren. Ein kurzer Aufstieg zur Braunschweiger Hütte und von dort aus der Abstieg nach Mandarfen zum Startpunkt des Rennens.

Die zweite Runde belohnte mit traumhaftem Sommerwetter und wunderschöner Landschaft auf dem Fuldaer Höhenweg vom Rifflsee zum Taschachhaus auf 2450m Höhe am Fusse des Taschachferner und der Wildspitze. Eine kurze Rast an der Verpflegungsstation und dann über das Taschachtal wieder zurück nach Mandarfen.

Es war Nachmittag, die letzte und längste Runde stand jetzt noch bevor, diese führte über 1300 Höhenmeter zur Kaunergrathütte auf 2817m Höhe wiederum in hochalpines Gelände. Die Wetterbedingungen veränderten sich, kurz nach der Verpflegungsstation an der Hütte Regen und Hagel. Das verwandelte den Weg in eine glitschige, steile  Strecke beim Abstieg zum Mittelbergsee. Physische und mentale Höchstleistung waren von Markus gefordert. Wieder im Tal angekommen standen immer noch 40km bevor. Es ging nochmal weiter über die Arzler-, Tiefental- und Neubergalm und von dort leicht bergauf zurück ins Ziel in Mandarfen um 2h in der Nacht.

Cro Trail 2017

Hitze und Meer

Markus Schroth suchte die Herausforderung beim Cro Trail 2017. 
Ein Ultratrail mit einer Distanz von 115 km, ausgehend von Limone Piemonte einem italienischen Skiort unterhalb des Tendepasses in den Ligurischen Alpen bis nach Menton an der Côte d’Azur. 6800 Höhenmeter bergauf und 7800 Höhenmeter bergab waren für ihn zu überwinden. 
Vom Start um 17.00 erst mal knackige 1000 Höhenmeter auf den ersten 8 km zum Punta Melasso. Angenehme Temperaturen und Vollmond in der Nacht in den Bergen auf der wunderschönen Strecke entlang der ligurischen Grenzkammstraße. Die sengende Hitze nach 20 Stunden Lauf am nächsten Tag machen den Trail zu einer Herausforderung für Körper und Kopf.
Mentale Stärke war gefragt. Petra Weber unterstützte Markus an den Verpflegungsstationen. Nach 100km, kurz nach dem Col du Razet war das Meer zum ersten Mal zu sehen. 1600 Höhenmeter Abstieg standen jetzt noch bevor. Das Ziel am Plage Sablettes in Menton entschädigte bei Sonnenuntergang mit einem erfrischenden Bad im Mittelmeer. 

Dolomiti Extreme Trail 2017

Saisonstart für Markus Schroth in den Dolomiten

Der erste Ultratrail 2017 fand für Markus Schroth im Juni in den Dolomiten statt. 103 km und 7000 hm war er beim Dolomiti Exteme Trail in Forno di Zoldo unterwegs. Eine knallharte, sehr technische Strecke mit knackigen An- und Abstiegen. Bei Nacht unterwegs im alpinen Gelände auf dem mit Fackeln beleuchteten  Sentiero Tivan am Fuße der Civetta. Eine unbeschreibliche Atmosphäre, diese forderte höchste Konzentration. Bei Sonnenaufgang eine traumhafte Kulisse vor der Civetta und dem Monte Pelmo. Ein anspruchsvoller Einstieg in die Saison. An seiner Seite Petra Weber Lebenspartnerin und Mentalcoach.