Grandiose Landschaften in den Dolomiten
Der Start zum Lavaredo Ultratrail war am Freitag Abend um 23h in Cortina
d´Ampezzo. Das Wetter war perfekt. Zu den Klängen von Enio Morricones
„L´estasi dell´oro“ ging es durch die Straßen von Cortina in die Nacht hinein. Die ersten drei An- und Abstiege bis zum Misurina See habe ich in der in der Nacht mit Stirnlampe bewältigt. Petra Weber mein Coach, die auch die ganze Nacht unterwegs war, um mich zu begleiten habe ich nach 33km zum ersten Mal getroffen.
Mein persönlicher Höhepunkt des Lavaredo Ultratrails begann am frühen Morgen bei Sonnenaufgang mit dem Aufstieg vom Misurina See zur Auronzo Hütte am Fuß der Drei Zinnen. Mit dem Erwachen der Natur hatte sich auch mein Sichtradius vom Kreis der Stirnlampe auf Vollbild erweitert. Ich war wach, frisch und motiviert. Am Lac de Atorno waren die Drei Zinnen für mich zum ersten Mal zu sehen und die umliegenden Berge, die in der Morgensonne lagen, spiegelten sich im See. Mit den drei Zinnen vor Augen ging es hinauf zur Auronzo Hütte auf 2320m Höhe. Der Weg von dort vorbei an der Cappella Alpini, dem Rifugio Lavaredo und über den Paternsattel zur bekannten Nordansicht der Drei Zinnen war ein Genuß und hat mir sehr viel Freude bereitet. Ein einmaliges Erlebnis in dieser Arena von Felsbergen unterwegs zu sein.
Nach einer längeren Pause in der Verpflegungsstation nach 66km mit Nudelsuppe und ein paar Späßchen mit Petra lief ich über die Malga Stua ins Val de Travenzanes. Eine traumhafte Naturlandschaft mit ständig wechselndem Charakter, enge tiefe Schluchten, breites offenes Tal, saftige Almwiesen und hochalpines Gelände. Ich habe die Gelegenheit bei der Durchquerung des Baches für eine kurze Erfrischung mit kaltem Wasser genutzt.
Auf dem Weg zum Rifigio Averau und von dort zum Passo Giau aus konnte ich kurz vor Sonnenuntergang noch einmal das ganze Panorama der Dolomiten genießen, bevor mich die Nacht ein zweites Mal verschluckte ;-). Mit den Zimes de Fanes, der Tofana und der Cristallo Gruppe auf der einen und auf der anderen Seite die Civetta, Monte Pelmo, Marmolada und die Sella Gruppe.
Auf den letzten 10 km Abstieg durch den Wald, kam mir eine Stirnlampe entgegen, es war Petra. Zusammen erreichten wir kurz nach 3h in der Nacht das Ziel in Cortina. 120 km, 5800 Höhenmeter und ein einmaligen Erlebnis lagen hinter mir!
Der Lavaredo Ultratrail war für mich ein super Einstieg in die Saison 2018. Eine landschaftlich sensationelle Strecke, die immer wieder mit wunderschönen Ausblicken fasziniert.