Tor de Geants 2018

Auf und ab! Kuhglocken und wenig Schlaf

Eine einzigartige Erfahrung war für mich der Tor de Geants 2018 in Aosta.
330 km, 24000 Höhenmeter, 136h oder 5,5 Tage war ich fast unterbrochen unterwegs. In wunderschöner Landschaft, bei traumhaften Wetter über unzählige Pässe in hochalpinen Gelände mit atemberaubenden Ausblicken. Der Tor de Geants führt mit Start und Ziel in Courmayeur in sieben Etappen auf den Höhenwegen 1 und 2 einmal um die ganze Region Aosta herum. Vorbei an den höchsten Bergen der Alpen: Mont Blanc, Matterhorn, Monte Rosa und Gran Paradiso. Die Etappen sind nicht fix vorgegeben, sondern jeder Läufer kann selbst entscheiden, wann und wie lange er Pausen zum Essen und Trinken oder zur Erholung und zum Schlafen macht. Die maximale Zeit, die man zur Bewältigung der 330km und 24000 Höhenmeter zur Verfügung hat, beträgt 150h oder 6 ganze Tage und Nächte plus 6 Stunden. Der „inoffizielle“ Start fand am Sonntag Vormittag bei einem Espresso in einer der vielen Bars in Courmayeur statt. Läufer, Begleiter, Angehörige, Freiwillige Helfer, alle fanden sich zum Frühstück in Courmayeur ein. Um 12h ging es dann los, der Startschuss zum Tor de Geants 2018. Durch die engen Gassen von Courmayeur, gefüllt mit begeisterten und jubelnden Zuschauern und zum ersten Mal das Läuten der Kuhglocken zur Anfeuerung, das uns Läufer die ganze Woche begleiten sollte. Die Strecke ging hinaus aus dem Ort und gleich zum ersten Anstieg zum Col d´Arp auf 2571m Höhe und von dort aus 1000 Höhenmeter hinunter zur ersten Verpflegungsstation in La Thuile. Dieser Rhythmus kennzeichnet den Tor über die gesamte Strecke. Es geht auf und ab und zwar steil, richtig steil!! Nach meiner Zählung 23 Pässe über 2000m, davon 15 über 2500m und 2 über 3000m, der Höchste Punkt bei 3299m. Mit keinem anderen Trail, den ich kenne vergleichbar, eine wirklich gigantische Herausforderung für Kopf und Körper! Die langen und steilen An- und Abstiege, die zurückgelegte Strecke und das ganze mit sehr wenig Schlaf. Ich habe während des ganzen Rennens ca. 4,5h geschlafen und das in fünfeinhalb Tagen. Dazwischen immer wieder wunderschöne Ausblicke auf die Berglandschaft, z. B. ein traumhafter Sonnenuntergang auf dem Weg zum Rifugio Coda mit Blick auf Monte Rosa, Matterhorn und die Gran Paradiso Kette. Insgesamt 11 mal treffe ich mich in den fünfeinhalb Tagen an Verpflegungsstationen mit meinem Trailer Assistent und Mentalcoach Petra Weber zu den unterschiedlichsten Tages- und Nachtzeiten. Der Tor ist nicht nur für mich als Läufer sondern auch für meine Begleitung eine große Herausforderung. Danke Petra für deine Unterstützung!
Am Samstag früh um 4h05 komme ich im Ziel in Courmayeur an. Gemeinsam mit Petra überquere ich die Ziellinie. Geschafft! Wow! Was für ein Erlebnis! Was für eine Woche! 330km, 24000 Höhenmeter, 136h unterwegs, davon 4,5h geschlafen! Einzigartig! Unbeschreiblich! Gigantisch! Tor de Geants!

Trainingscamp in Chamonix 2018

Brevent – keine Gnade für die Wade!

Als Eingehtour haben Markus und ich uns den Brevent ausgesucht. Der Aufstieg unter der Gondel, steil – heiss – direkt!

Ab der Mittelstation müssen wir uns mit weniger Steigung zufrieden geben ;-), das Wetter veränderte sich. Oben angekommen finden wir letzte Schneereste und Nebel vor. Markus und ich halten uns nicht lange auf, ohne Pause geht es wieder ab nach unten. Die gignatische Sicht auf den Mont Blanc war heute eher in schwarz – weiss gehalten. Ab der Mittelstation hat es dann zu schütten angefangen, wir waren gut drauf, liefen zügig zurück ins Tal und kamen noch rechtzeitig zum Mittagessen wieder unten an :-)!

 

Plan de l´Aiguille– täglich grüßt das Murmeltier

Als Vorbereitung für den Tor de Geants im September wollte Markus nochmal eine längere Trainingseinheit machen.

Damit es auch für unseren Kopf eine kleine Herausforderung war, entschieden wir uns dafür, das gesamte Training ausschließlich auf der gleichen Strecke hoch zur Plan de l´Aiguille zu machen. Markus setzte sich als Ziel diese 11 Mal zu laufen und ich begleitete ihn dabei 6 Mal.

Unsere „Verpflegungsstation“ war das Refuge Plan de l´Aiguille, dort genossen wir bei Sonnenaufgang, Sonnenuntergang und schönstem Wetter die gingantische Aussicht auf den Mont Blanc und bei Schneeregen und Sturm eine leckere Tarte de Myrtille.

Eiger Ultratrail 2018

Blitz, Donner und Humor an der Eiger Nordwand

Nachts aufstehen hieß es bei meinem 10. Ultratrail, dem  Eiger Ultratrail in Grindelwald in der Schweiz. Der Start zum 101km langen Trail mit 6700 Höhenmetern war für uns um 4h früh. In der Nacht kurz nach dem Start war es noch angenehm warm, später zogen nach dem Sonnenaufgang immer wieder dunkle Regenwolken vorbei und es war ein Wechsel zwischen Sonne und Regen. Die erste Hälfte ging über die große Scheidegg, First und Faulhorn und ich konnte immer wieder den Panoramablick auf den Eiger und die Eigernordwand genießen. Erst am späten Vormittag waren die Wolken komplett verschwunden und es wurde richtig heiß.
Nach über 60km Strecke beim Aufstieg von Wengen zum Männlichen begann es zu donnern. Ich hab Gas gegeben, um die nächste Verpflegungsstation auf dem Männlichen möglichst schnell zu erreichen. Das Gewitter wurde immer schlimmer und nach ca. drei Viertel des Anstiegs kamen mir 5 Läufer und ein Mann von der Bergwacht von oben entgegen und sagten ich muss umkehren. Damit hatte ich nicht gerechnet, ich dachte nach oben komm ich schneller aus der Nummer raus. Das Rennen ist unterbrochen, weitergehen durch die Lawinenverbauung aus Metall wäre zu gefährlich. Also müssen wir den ganzen Weg wieder zurück nach Wengen absteigen. Mittlerweile schüttet es in Strömen. Dort völlig durchnässt angekommen ging es für mich und ca. 150 weitere Läufer erstmal in das Treppenhaus des Sportzentrums in Wengen. Es war nicht klar, ob es überhaupt nochmal weitergeht oder das Rennen komplett abgebrochen wird. Eine herausfordernde Situation für alle. Eine kleine nette Pause konnte schnell zur mentalen Herausforderung werden! 14h habe ich bereits in den Knochen und dann der abrupte Rückwärtsgang. Jetzt war Flexibilität und Humor gefragt. Ein kleiner Sitzplatz unter der Kellertreppe war noch frei, ich ziehe meine letzten trockenen Ersatzkleider an und trockne den Rest notdürftig. Per Telefon tausche ich mich mit Petra Weber meiner Partnerin und Mentalcoach aus, sie ist oben auf dem Männlichen im Gewitter, checkt die Lage und versucht mich  mit Informationen über das Wetter oben am Berg und den weiteren Rennverlauf zu versorgen. Nach über einer Stunde Wartezeit endlich eine Nachricht: Das Rennen wird fortgesetzt! Die Art und Weise war aber etwas ungewöhnlich, nämlich per Seilbahn. Gefreut hat sich darüber nicht wirklich jemand. Also wieder hinaus in den strömenden Regen und für mittlerweile 200 Läufer ab in die Seilbahn. Oben auf dem Männlichen sollte es dann um 20h einen Neustart geben, um auf verkürzter Strecke über die kleine Scheidegg zurück nach Grindelwald ins Ziel zu gelangen. Ein Teil der Strecke wurde wegen Sturm und zu gefährlichen Bedingungen geschlossen. Einige Läufer waren an der Grenze ihrer Motivation und Ausdauer. Sie hatten bereits im Sportzentrum den Löffel geschmissen. Auf dem Männlichen auf 2200m Höhe treffe ich dann kurz Petra. Nach der Startaufstellung in der prall gefüllten Gaststube ging es um 20h los zur letzten Etappe. Nach ca. 1 Stunde hat es dann aufgehört zu regnen und ich lief in der Abenddämmerung am Fuße der Eiger Nordwand entlang hinunter nach Grindelwald. Ich habe mich riesig gefreut, dass es trotz der schwierigen und ungewöhnlichen Bedingungen am Ende doch noch möglich war das Rennen laufend im Ziel in Grindelwald zu beenden!

Lavaredo Ultratrail 2018

Grandiose Landschaften in den Dolomiten

Der Start zum Lavaredo Ultratrail war am Freitag Abend um 23h in Cortina
d´Ampezzo. Das Wetter war perfekt. Zu den Klängen von Enio Morricones
„L´estasi dell´oro“ ging es durch die Straßen von Cortina in die Nacht hinein. Die ersten drei An- und Abstiege bis zum Misurina See habe ich in der in der Nacht mit Stirnlampe bewältigt. Petra Weber mein Coach, die auch die ganze Nacht unterwegs war, um mich zu begleiten habe ich nach 33km zum ersten Mal getroffen.
Mein persönlicher Höhepunkt des Lavaredo Ultratrails begann am frühen Morgen bei Sonnenaufgang mit dem Aufstieg vom Misurina See zur Auronzo Hütte am Fuß der Drei Zinnen. Mit dem Erwachen der Natur hatte sich auch mein Sichtradius vom Kreis der Stirnlampe auf Vollbild erweitert. Ich war wach, frisch und motiviert. Am Lac de Atorno waren die Drei Zinnen für mich zum ersten Mal zu sehen und die umliegenden Berge, die in der Morgensonne lagen, spiegelten sich im See. Mit den drei Zinnen vor Augen ging es hinauf zur Auronzo Hütte auf 2320m Höhe. Der Weg von dort vorbei an der Cappella Alpini, dem Rifugio Lavaredo und über den Paternsattel zur bekannten Nordansicht der Drei Zinnen war ein Genuß und hat mir sehr viel Freude bereitet. Ein einmaliges Erlebnis in dieser Arena von Felsbergen unterwegs zu sein.
Nach einer längeren Pause in der Verpflegungsstation nach 66km mit Nudelsuppe und ein paar Späßchen mit Petra lief ich über die Malga Stua ins Val de Travenzanes. Eine traumhafte Naturlandschaft mit ständig wechselndem Charakter, enge tiefe Schluchten, breites offenes Tal, saftige Almwiesen und hochalpines Gelände. Ich habe die Gelegenheit bei der Durchquerung des Baches für eine kurze Erfrischung mit kaltem Wasser genutzt.
Auf dem Weg zum Rifigio Averau und von dort zum Passo Giau aus konnte ich kurz vor Sonnenuntergang noch einmal das ganze Panorama der Dolomiten genießen, bevor mich die Nacht ein zweites Mal verschluckte ;-). Mit den Zimes de Fanes, der Tofana und der Cristallo Gruppe auf der einen und auf der anderen Seite die Civetta, Monte Pelmo, Marmolada und die Sella Gruppe.
Auf den letzten 10 km Abstieg durch den Wald, kam mir eine Stirnlampe entgegen, es war Petra. Zusammen erreichten wir kurz nach 3h in der Nacht das Ziel in Cortina. 120 km, 5800 Höhenmeter und ein einmaligen Erlebnis lagen hinter mir!
Der Lavaredo Ultratrail war für mich ein super Einstieg in die Saison 2018. Eine landschaftlich sensationelle Strecke, die immer wieder mit wunderschönen Ausblicken fasziniert.

Ultratrail du Mont Blanc 2017

Mental power has made a dream come true

The Ultratrail du Mont-Blanc is legendary. For the 15th edition, 2537 participants had lined up to run around the Mont Blanc Massif within a time barrier of 46h30min. The Tour de Mont Blanc, a distance of 171 km and 10000 m elevation gain is normally hiked in 10 stages in 10 days. For me a dream has com true. Two yeas ago I was in Chamonix and could experience the unique atmosphere of this race as a spectator and this year I was running there! It was a touching moment for me to feel the passion of Chamonix and the UTMB at the starting line. It made me shiver. The passion is connecting the the runners, the spectators and anybody involved to this event. The streets of Chamonix are packed of enthusiastic and cheering spectators, the first ascents in Les Houches also. This encouragement is carrying us into the silence of the night and the solitude of the mountains. The extreme contrasts make the UTMB unique and a challenge for body and mind. In a race where not even the elite runners can be sure to arrive at the finish line in Chamonix you have to push your limits. For me that means in figures: to run 50 km longer and 3000m elevation gain more than I have ever run before. Two complete nights and almost two complete days on the run, only interrupted by short breaks at the refreshment stations.  At the evening of the start of the race there were changing weather conditions. Light rainfall and fog after two hours, -3 degrees Celsius and snowfall at night at the Col du Bonhomme and the Col du Seigne, the frontier to Italy. After the sunset I could see the Mont Blanc for a short time in between the clouds. The whole day was a constant changing of rain, snow, sun, fog and wind. The Highlight was the ascent to Gran Col Ferret (2500m) at the frontier between Italy and Switzerland with fall of snow, icy wind and temperatures of -6 degrees Celsius felt over -10 degrees Celsius. On five refreshment points I had the possibility to meet Petra Weber my “Assistance”. I am very greatful for her support and her experience as a mind coach in competition situations. She was also on duty for two days. With her I had the possibility to exchange ideas and to discuss the strategies for the next stage. Define physical and mental goals for the stage and find solutions to realise them. The vision of crossing the finish line in Chamonix gave me the power and energy to stand unfavourable circumstances like wind, rain, snow and 20 hours of running in darkness and was encouraging me to blow all obstacles out of my way and to push my limits. The last descent to Chamonix did really compensate me for stresses and strains. The sun was shining, a fantastic view of the Mont Blanc the whole massif and great atmosphere at the finish line. For me it was a special moment to arrive in Chamonix and to cross the finish line together with Petra. A huge and touching experience, that I will remember forever.

Cro Trail 2017

Hitze und Meer

Markus Schroth suchte die Herausforderung beim Cro Trail 2017. 
Ein Ultratrail mit einer Distanz von 115 km, ausgehend von Limone Piemonte einem italienischen Skiort unterhalb des Tendepasses in den Ligurischen Alpen bis nach Menton an der Côte d’Azur. 6800 Höhenmeter bergauf und 7800 Höhenmeter bergab waren für ihn zu überwinden. 
Vom Start um 17.00 erst mal knackige 1000 Höhenmeter auf den ersten 8 km zum Punta Melasso. Angenehme Temperaturen und Vollmond in der Nacht in den Bergen auf der wunderschönen Strecke entlang der ligurischen Grenzkammstraße. Die sengende Hitze nach 20 Stunden Lauf am nächsten Tag machen den Trail zu einer Herausforderung für Körper und Kopf.
Mentale Stärke war gefragt. Petra Weber unterstützte Markus an den Verpflegungsstationen. Nach 100km, kurz nach dem Col du Razet war das Meer zum ersten Mal zu sehen. 1600 Höhenmeter Abstieg standen jetzt noch bevor. Das Ziel am Plage Sablettes in Menton entschädigte bei Sonnenuntergang mit einem erfrischenden Bad im Mittelmeer. 

Dolomiti Extreme Trail 2017

Saisonstart für Markus Schroth in den Dolomiten

Der erste Ultratrail 2017 fand für Markus Schroth im Juni in den Dolomiten statt. 103 km und 7000 hm war er beim Dolomiti Exteme Trail in Forno di Zoldo unterwegs. Eine knallharte, sehr technische Strecke mit knackigen An- und Abstiegen. Bei Nacht unterwegs im alpinen Gelände auf dem mit Fackeln beleuchteten  Sentiero Tivan am Fuße der Civetta. Eine unbeschreibliche Atmosphäre, diese forderte höchste Konzentration. Bei Sonnenaufgang eine traumhafte Kulisse vor der Civetta und dem Monte Pelmo. Ein anspruchsvoller Einstieg in die Saison. An seiner Seite Petra Weber Lebenspartnerin und Mentalcoach.