Ultratrail du Mont Blanc 2019

Der Traum geht weiter….  Allez, allez!!!

Nachdem ich mir vor 2 Jahren mit dem Start beim UTMB 2017 einen persönlichen Traum verwirklichen konnte stand ich dieses Jahr wieder an der Startlinie. Die Atmosphäre beim Höhepunkt des World Summit of Trailrunning in Chamonix Mont Blanc ist für mich einzigartig. Gänsehautstimmung schon Tage vor dem Start, 2600 Läufer aus der ganzen Welt fiebern dem Ereignis entgegen. Nach einem kräftigen Regenguss kurz vor dem Start gehe ich auf die große Runde um den Mont Blanc. 170km und 10000 Höhenmeter bei einem Zeitlimit von 46h30min. Die Bedingungen sind perfekt, deshalb findet der UTMB in diesem Jahr zum ersten Mal nach 2016 wieder auf der kompletten Strecke statt. In den letzten Jahren sind der zusätzliche Aufstieg nach dem Col de Seigne zum Col des Pyramides Calcaire und der steile Anstieg vom Col de Montets zum Tete aux Vents wegen des kalten/schlechten Wetters umgangen worden. Die ersten Kilometer vergehen wie im Flug und bis km 42, dem Col du Bonhomme sind immer wieder Zuschauer an der Strecke, selbst auf 2000m Höhe mitten in der Nacht, die uns lautstark und mit Kuhglocken anfeuern. Danach wird es stiller in den Bergen und mit dem Sonnenaufgang bin ich auf der italienischen Seite des Mont Blancs angekommen. Beeindruckende Bilder: Lac Combal im Frühnebel! Der Mont Blanc zeigt auf dieser Seite sein felsiges Gesicht! Zur Halbzeit in Courmayeur treffe ich meine Assistance Petra Weber, die mich im Vorfeld und beim Lauf perfekt unterstützt. Danach geht’s mit einem Anstieg zum Rifugio Bertone in der Mittagshitze weiter und auf dem Balkon über dem Val Ferret kann ich den besten Blick auf die Rückseite der berühmten Eiswände der Grandes Jorasses genießen. Beim Anstieg zum höchsten Punkt des UTMB dem Gran Col Ferret (2537m) wurden langsam dunkle Gewitterwolken sichtbar und auf dem Abstieg kurz vor La Fouly nach 110km gibt es ein heftiges Gewitter mit Hagel und Regen. Ich verzichte auf die Pause und laufe im strömenden Regen gleich weiter Richtung Champex, dort scheint der Regen nicht hinzukommen. Die 2. Nacht ohne Schlaf bricht herein und die letzten drei langen Anstiege warten auf mich! Der letzte Anstieg zum Tete aux Vents kurz nach Sonnenaufgang ist brutal steil und felsig und das mit 155km in den Beinen! Aber er wird mit einem traumhaften Blick auf den gegenüberliegenden Mont Blanc und die gesamte Bergkette belohnt. Von der letzten Verpflegung geht es noch einmal 8km abwärts nach Chamonix und gemeinsam mit Petra überquere ich die Ziellinie. Geschafft!! Ein unglaublich intensives Erlebnis in einer großartigen Landschaft!